Mitgliederportrait: Christoph Deininger – Ingenieurbüro für optische Technologien

Wie kann ein erfolgreicher Technologietransfer gelingen? Das war eine Frage, die sich der Eigentümer des Ingenieurbüros, Herr Christoph Deininger, gestellt hat. Nach einigen Jahren in Forschung und Industrie, unter anderem bei Bosch und am Institut für Strahlwerkzeuge der Uni Stuttgart, wo er auch im Fachgebiet „Laser in der Materialbearbeitung“ sein Diplom erworben und zwei erfolgreichen Spin-offs als Geschäftsführer vorgestanden ist, eröffnete Herr Deininger Anfang 2010 sein Ingenieurbüro.

Eine faszinierende „enabling technology“ wie die Laser-Materialbearbeitung erfolgreich von der Forschung und vom Einsatz in hoch spezialisierten Nischen in die Breite der Anwendung zu transferieren, benötigt sicher die unverzichtbaren Hardware-Schlüsselkomponenten. Aber ist ein Anwender dann auch befähigt ein Verfahren in seiner Fertigung erfolgreich als Standard-Fertigungsverfahren zu etablieren und das nicht nur im Labor, sondern im harten 24/7 Fertigungs-Alltag?

In vielen Bereichen der Laser-Materialbearbeitung können „soft factors“, wie Expertenwissen zu Verfahren, Komponenten, Hilfsmitteln oder ein Netzwerk nicht einfach „mit dem Laser“ eingekauft werden. Das Zusammenspiel von geeigneter Strahlquelle, Maschinen, Komponenten, Hilfsmitteln und Überwachungsinstrumenten und ein tiefes Verständnis der Zusammenhänge der Wechselwirkung von Laser und Material, aber auch der Prozessführung ist ein Wissen, das sich kaum in kurzer Zeit erwerben lässt, zumal wenn in einem Betrieb, speziell bei KMU, keine dezidierten Kapazitäten dafür bereitgestellt werden können. Ebenso ist ein zielgerichtet funktionierendes Netzwerk an Experten und Lieferanten nur durch intensive Zusammenarbeit in Gremien wie Photonics BW und verschiedenen Arbeitsgruppen sowie durch Recherche und Weiterbildung, zum Beispiel durch Besuche von Fachmessen und Konferenzen aufrecht zu erhalten.

Das Ingenieurbüro von Herrn Deininger setzt gerade hier an. Neueinsteiger in den optischen Technologien, ob in der Laser-Materialbearbeitung oder in der optischen Messtechnik, werden profund bei den notwendigen Schritten zur Etablierung einer neuen Technologie oder eines neuen speziellen Verfahrens im Unternehmen unterstützt - auch im Rahmen von geförderten Projekten, wo Herr Deininger ebenfalls vermittelnd und unterstützend zur Seite steht.

Als unabhängiger Berater nimmt sich Herr Deininger um zukünftige Anwender weltweit mit einem starken Fokus auf Europa und Japan an in Fragen der Verfahrensführung oder der Komponentenwahl und vermittelt die notwendigen Kontakte. Speziell KMU im Bereich Maschinenbau konnte er bereits häufig erfolgreich zur Einführung neuer Technologien oder Produkte verhelfen. Dabei kam es sogar auch schon mehrfach zu gänzlich neuen Anlagenkonzepten oder Verfahren, teilweise konnten diese sogar durch Patente geschützt werden.

 

Auch neue Produkte, spezielle Laserschweiß-Optiken beispielsweise, sind in dieser beratenden Tätigkeit entstanden. Manchmal beschränkt sich die Beratung nur darauf, die passenden Partner zusammen zu bringen, manchmal werden ganze Produkte oder Verfahren zusammen entwickelt, es kommt ganz auf die Aufgabenstellung an. Dabei stehen die Herausforderungen der Kunden an erster Stelle: Maßgeschneiderte Lösungen anstelle von Standard-Produkten, wobei auf einen offenen und partnerschaftlichen Rahmen der Zusammenarbeit Wert gelegt wird. Ein Geschäft ist immer ein Geschäft zwischen Menschen.

Aus dem Streben heraus die besten Komponenten, Lösungen und Partner für diese Herausforderungen zu finden, muss der Blick manches Mal „über den Tellerrand“ hinausgehen. Aufgrund langjähriger Kontakte zu namhaften Unternehmen in Japan wurde Herr Deininger auch dort fündig. Die optischen Technologien, aber auch Sensorik und „smart factory“ Produkte sind dort ebenfalls sehr stark vertreten.

Seit einigen Jahren unterstützt Herr Deininger namhafte Anbieter von Lösungen im Bereich der optischen Technologien aus Japan bei der Erschließung des europäischen Marktes. Darunter ist beispielsweise die Firma SUMITOMO, die eine breite Palette an Laser-Optiken aus ZnSe oder Quarz komplett aus einer Hand – von der Herstellung des Rohmaterials bis zur Beschichtung - anbieten, von einfachen Linsen über DOE, asphärische Elemente bis hin zu optischen Subsystemen oder hochpräzisen F-Theta Linsen. Ein weiteres Engagement mit der Firma JMACS Japan bezieht sich auf echtzeit-fähige Datenbrillen, die beispielsweise einen Remote-Service Einsatz weltweit ermöglichen. Auch spezielle optische Sensoren, beispielsweise Sensoren zur optischen 3D Vermessung von Bohrungen der Firma Ryowa werden durch Herrn Deiningers Ingenieurbüro in Europa betreut.

Zu Photonics BW hat Herr Deininger ebenfalls einen langjährigen Bezug. Schon während seiner leitenden Tätigkeit an den Spin-offs des IFSW war er in den Arbeitsgruppen aktiv. Heute ist er aktives Mitglied und unterstützt Photonics BW intensiv bei der Planung und Durchführung von Delegationsreisen nach Japan im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms.

Das gesamte Portrait mit Bildern finden Sie hier.